Im Rahmen des Welttags des Badmintonsports, der am 5. Juli gefeiert wurde, fand in Hamburg ein internationales AirBadmintonturnier statt, bei dem die neue Outdoor Variante des Indoorsports Badminton von Nationalspielern der beteiligten Nationen präsentiert wurde.
Nur zwei Tage zuvor hieß es auch im kleinen Ort Obernzell auf die Felder fertig los, denn am 3. Juli veranstaltete der Badmintonclub Obernzell mit den 1. Obernzeller Open AirBadminton das erste Turnier dieser neuen Sportart in ganz Niederbayern und der Oberpfalz. Fasziniert von den Möglichkeiten, die typische Hallensportart Badminton nun im Sommer auch unter freiem Himmel zu spielen, organisierten die Macher um Johannes Lautner ein Event, das alle Teilnehmer maßlos begeisterte.
Nachdem das Organisationsteam in der Vorbereitung auf viele Ungewissheiten aufgrund der erstmaligen Durchführung einer Veranstaltung dieser Art gestoßen ist, konnte das Turnier am Haupttermin bei besten Witterungsverhältnissen mit viel Sonne und wenig Wind ausgetragen werden. Der Turniertag begann für das Aufbauteam bereits um 6.30 Uhr, denn neben der Bewirtungsstation und der Musikanlage mussten auch die Spielstätten, also die AirBadmintonfelder aufgebaut werden. Die extra für die neue Sportart entwickelten Felder wurden vom bayerischen Badmintonverband zur Verfügung gestellt, wobei sechs Felder auf dem Fußballplatz des TSV Obernzell-Erlauf installiert und zwei weitere Felder auf den Beachvolleyballplätzen des Obernzeller Freibads aufgebaut wurden. Durch die tatkräftige Unterstützung zahlreicher Vereinsmitglieder waren pünktlich um 9.30 Uhr alle Netze gespannt, und es strömten zu dieser Zeit bereits die ersten Turnierspieler auf die Anlage. Diese bekamen einerseits einen kleinen Vorgeschmack auf die musikalische Umrahmung der Veranstaltung, da ihnen bereits bei ihrer Ankunft festivalreife Musikstücke aus den aufgebauten Boxen entgegenschallten, andererseits ertönten noch die letzten Motorenklänge des Rasenmähers, mit dem die fleißigen Helfer die Spielfelder ausmähten, um beste Bedingungen für die Turnierdurchführung zu gewährleisten. Pünktlich um 10.00 Uhr begrüßte Fabian Lautner stellvertretend für die Turnierleitung die 45 angereisten Spieler, die in zwei Klassen mit jeweils zwei Disziplinen gegeneinander antraten. Neben dem Ablauf des Turnieres erhielten die Teilnehmer während der einführenden Rede auch eine Einweisung in die Regeln der neuen Sportart, da alle Teilnehmer Neulinge im AirBadminton waren. Sowohl die Teilnehmer der Freizeitspielerklasse, als auch die der Federballerklasse, in der Vereinsspieler der traditionellen Form des Badmintons gegeneinander wettkämpften, erhielten im Anschluss erstmals die Möglichkeit den offiziellen Spielball des Turniers, dem extra für die Sportart entwickelten AirShuttle der Firma Victor, zu testen und sich auf die anstehenden Doppelspiele vorzubereiten. Als die Turnierleitung um halb elf die ersten Doppelspiele in beiden Kategorien aufriefen, strahlte bereits die Sonne vom Himmel und es lag Spannung in der Luft, wer am Ende den heiß begehrten Titel mit nach Hause nehmen würde. Dank windstillen Bedingungen konnten die Spiele ohne größere Beeinflussung der Flugkurve des AirShuttles ausgetragen werden, sodass das reine Können zwischen Sieg oder Niederlage entschied. Anfänglich noch etwas fehlerbehaftet und nachdenklich fanden die Teilnehmer schnell ins Spiel und steigerten sich von Spiel zu Spiel in Technik als auch Taktik, sodass nach vier Gruppenspielen die Finalgegner ermittelt waren. Das erste Finale des Tages bestritten in der Freizeitspielerklasse die Paarungen Gabriel/Dorfner und Stefan/Steinburg, wobei letzterer im Finale kurzfristig von Simon Doblhofer ersetzt wurde. Im Finale der Federballerklasse standen sich Robl/Janisz und Kronawitter/Witscheck gegenüber. Unter den lauten Anfeuerungsrufen der Zuschauer, die sowohl aus Turnierteilnehmern, als auch Besuchern des Freibades bestanden, entwickelten sich zwei rasante Spiele auf den beiden Sandcourts. Für die Zuschauer gab es atemberaubende Ballwechsel, die teilweise mit Flugeinlagen eines Spielers endeten, zu beklatschen. Am Ende behielten Freia Gabriel und Julian Dorfner in der Freizeitspielerklasse, sowie Julian Robl und Lukas Janisz in der Federballerklasse nach umkämpften Matches die Oberhand und sicherten sich den geschichtsträchtigen Titel als erster Gewinner der Open AirBadminton in Obernzell. Zudem konnten sich die Gewinnerpaarungen über einen nachhaltigen Preis in Form einer Baumpatenschaft freuen, die im Zeichen eines nachhaltigen Turniers von Tanja Robl übergeben wurden.
Die zahlreichen Partien in der sommerlichen Hitze ließen nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Turnierleitung ins Schwitzen kommen, sodass vor der Austragung der Triple Disziplin von der Möglichkeit sich im angrenzenden Freibad abzukühlen, gebrauch gemacht wurde. Doch nicht nur für die Abkühlung von außen haben die Macher des Events gesorgt, sondern auch für eine Erfrischung von innen heraus. So konnten die Energiespeicher am reichhaltigen Salatbuffet und dem Grillstand aufgefüllt werden. Zusätzlich sorgte Andrea Messina von der Eisdiele Veneto aus Untergriesbach mit seinem Eiswagen ab 14 Uhr für die innere Abkühlung der erhitzen Körper mit köstlichem Eis.
Bei zunehmendem Wind starteten am späten Nachmittag 24 AirBadmintonspieler erfrischt und gestärkt in die zweite Disziplin des Tages, dem Triple. In diesem neuen Format stehen sich jeweils drei Spieler gegenüber, wobei ein Spieler den Ball nicht zweimal hintereinander zurückschlagen darf, was ein geschicktes Taktieren erforderlich macht. Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten mit der neuartigen Disziplin überwunden, und der Wind wieder etwas leichter wurde, zeigten die Teilnehmer auch in diesen Spielen vollen Körpereinsatz und spektakuläre Ballwechsel. Begleitet von finalwürdigen Klängen aus den Lautsprechern wurden die Teilnehmer des Finalspiels auf den Sandcourt geführt. In diesem letzten Spiel des langen Turniertages standen sich die Paarungen Robl/Lang/Janisz und Kronawitter/Kumar/Mohammed gegenüber. Mit spritzenden Sandkörner, harten Smashs und gekonnten Hechtsprüngen erkämpfte sich das Team um Julian Robl, Lukas Janisz und Felix Lang den Titel im Triple und konnte abermals eine Baumpatenschaft als Siegerpreis in Empfang nehmen. Die Zweitplatzierten konnten sich je über eine Dose eines Fitnessmüslis der Firma Mymüsli freuen.
Am Ende des knapp achtstündigen Turniertages verabschiedete sich die Turnierleitung von den freudestrahlenden und lachenden, aber auch müden und teilweise von Sonnenbrand geplagten AirBadmintoncracks, mit einem Ausblick auf das kommende Jahr, in dem man dieses erfolgreiche Event abermals veranstalten möchte. Mit dieser erfolgreichen Premiere der Obernzeller Open AirBadminton wurde ein kleiner Schritt für die 2019 vom Badminton Weltverband propagierte, eigenständige Sportart, in Richtung des großen Ziels AirBadminton olympisch zu machen, getan.
Und hier könnt ihr euch das mehr als gelungene OpenAirBadminton Turnier als Filmsequenz ansehen.