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Zum Jahreswechsel kam es zu einer Strukturanpassung im BBV Ressort Leistungssport. Die Bereiche U13 und U15 wurden zu einem gemeinsamen Talentteam zusammengeführt. Diese strukturellen Veränderungen gingen auch mit personellen Änderungen einher. Für das Talentteam U13/15 wurde Dennis Gleber verpflichtet, der bisher bereits den U13-Bereich betreut hat.

Hier finden Sie den ausführlichen Bericht zu der Strukturanpassung.

Landestrainer, Lukas Gunzelmann, informiert nun in einem Interview mit BBV Redakteurin, Monika Weigert, über die Strukturänderung und gibt einen Rückblick auf die bereits erfolgreich durchgeführten Maßnahmen im Jahr 2020:

Monika Weigert: Was genau ändert sich nun im Talentteam Bayern und wie kam es zu dieser Entscheidung?

Lukas Gunzelmann: Wir haben das Talentteam U13 und U15 zusammengelegt, weil wir über einen längeren Zeitraum mit der gleichen Trainingsgruppe trainieren möchten. Dazu haben wir die Teams größer gemacht und mit mehr Trainern besetzt. Wir haben uns auch überlegt, wie wir es schaffen die BBV-Stützpunktleiter besser einzubinden. Aus diesem Grund ist an jedem TTB U13/15 Lehrgang immer mindestens ein Stützpunktleiter als Trainer mit vor Ort.

Gehen mit der Zusammenführung auch andere Neuerungen einher, wie beispielsweise mehr Lehrgänge & internationale Turniere?

Ja, durch die Zusammenlegung gibt es für die U13/14-Athleten insgesamt mehr gemeinsame Lehrgänge, die über das ganze Jahr verteilt sind. Das sind aktuell 8-10 Lehrgänge in 2020. Die U15-Athleten werden nicht mehr zu zentralen Lehrgängen in Oberhaching eingeladen, sondern sie haben in den Ferien die Möglichkeit am Landesleistungsstützpunkt mit den Nationalspielern und Bundeskaderathleten gemeinsam zu trainieren. So bekommen die U15er einen sehr guten Eindruck vom Landesleistungsstützpunkt sowie dem Umfeld und können für sich besser eine Entscheidung treffen, ob ein Wechsel ins Sportinternat für sie in Frage kommt.

Der Landestrainer Lukas Gunzelmann im Interview über die Verbesserungen für alle Landeskaderathleten durch die Strukturänderung (Foto: DC-Fotografie)

Wie viele Kinder werden gefördert?

Aktuell sind im Landeskader bis zum Jahrgang 2006 29 Kinder, die wir durch entsprechende Turnieranfahrten, Lehrgänge und Ferientraining am Landesleistungsstützpunkt fördern. Jedoch sind wir auch sehr offen und laden zu den verschieden Lehrgängen und Trainingsmöglichkeiten auch immer Kinder ohne Landeskaderstatus ein. Das möchten wir auch weiterhin so betreiben, um auch Sportlern ohne Landeskaderstatus gute Trainingsmöglichkeiten zu bieten.

Wie haben die BBV-Stützpunktleiter auf die Veränderung reagiert?

Die BBV-Stützpunktleiter waren sehr offen und haben sehr positiv reagiert, da sie nun gemeinsam mit den hauptamtlichen Trainern Tobias Wadenka, Nikolai Toennesen oder mir und dem entsprechendem Talentteamleiter Dennis Gleber einen Lehrgang machen können. Dort haben wir die Möglichkeit uns vor allem inhaltlich über deren Kinder am BBV-Stützpunkt zu unterhalten und uns allgemein über Badminton auszutauschen.

Warum habt ihr euch für Dennis Gelber entschieden?

Dennis war zuvor schon der verantwortliche Trainer für das Talentteam Bayern U13. Im letzten Jahr hat er an einem Mentoring-Projekt teilgenommen, in dem er die Leitung vom TTB U13 innehatte mit dem Ziel dann auch selbständig ab 2020 das TTB U13 zu leiten. Mit der Strukturänderung haben wir Dennis eine volle Minijobstelle anbieten können, die er dann auch dankenswerter Weise angenommen hat. Wir vertrauen ihm voll und ganz und er ist auch sportfachlich ein Top-Mann dafür.

Welche Verbesserungen sollen durch die Änderung erzielt werden?

Zum Einen möchten wir durch die Zusammenlegung über einen längeren Zeitraum die Athleten in einem Team zusammenführen, um hier die technische Ausbildung zu verbessern. Zum Anderen wollen wir die Quantität sowie die Qualität der Lehrgänge ausbauen, da wir jeden Lehrgang auch mit einem hauptamtlichen Trainer bestückt haben, der die sportfachliche Richtlinie in Bayern vorgibt. Wir möchten den Austausch mit den BBV-Stützpunktleitern bei den Lehrgängen verstärken, um auch dezentral in den Bezirken Verbesserungen zu erzielen.

Wer wird der Co-Trainer?

In der neuen Struktur gibt es keinen Co-Trainer. Jeder Lehrgang wird mit einem hauptamtlichem Trainer – Tobias Wadenka, Nikolai Toennesen oder mir – besetzt. Das hat den Hintergrund, dass somit die sportliche Richtlinienkompetenz gegeben wird. Dennoch liegen die Lehrgänge in der Verantwortung von Dennis Gleber.

Ist Ähnliches auch für weitere Altersklassen geplant?

Nein, aktuell nicht. Im TTB U11 gibt es in ganz Bayern Angebote und verschiedene Lehrgänge. Dort ist die Teilnahme sehr offen: Man muss keine Voraussetzungen erfüllen, somit kann sich jedes Kind frei anmelden.

Kein anderes Thema ist momentan so präsent wie die Coronakrise. Auch die bayerischen Sportler sind natürlich betroffen: Auf das Hallentraining muss in nächster Zeit verzichtet werden.

Wie halten sich die Sportler während der Coronakrise fit?

Wir haben relativ zeitnah für alle Landeskaderathleten und die Sportler am Landesleistungsstützpunkt einen virtuellen Trainingsplan gestartet. Wir trainieren täglich zweimal Athletik: Von 10 bis 11 Uhr und von 17 bis 18 Uhr. Zudem gibt es mittwochs immer eine Videoanalyse sowie dreimal die Woche für die Landeskaderathleten von U11 bis U15 montags, mittwochs und freitags „Badminton im Wohnzimmer“ bei mir. Ich trainiere dort mit den Kids Badmintonskills am Schläger.

Virtuelles Badmintontraining im Wohnzimmer für alle bayerischen Landeskaderathleten (Foto: L. Gunzelmann)

Das hört sich nach einer kreativen Lösung und jeder Menge Spaß an. Wie kommt dieses virtuelle Training bei den Spielern an?

Die Beteiligung der Spieler ist sehr positiv: Bei jeder Session haben wir zwischen 20 und 25 Teilnehmer. Die Athleten nehmen dieses Angebot sehr stark an. Wir haben auch bereits von vielen Eltern persönlich Rückmeldung bekommen, die sich für die Angebote und die regelmäßige sinnvolle Beschäftigung ihrer Kinder bedankt haben. Großes Dankeschön gilt hier auch dem Trainerteam von Tobi, Dennis und Nikolai, die diese virtuellen Angebote täglich anbieten. Wir sind auch schon mit den BBV Stützpunktleitern in Kontakt, um auch für deren Stützpunktteilnehmer die Möglichkeit zu virtuellem Training anzubieten.

Vielen Dank für das Interview!