Aus und vorbei. Das war die Hauptrunde der Bundesligen der Saison 2018/19. Es ist ein großes Wechselbad der Gefühle, aber für die meisten bayerischen Clubs lief es doch sehr gut. Freystadt steht in den Play-Offs und muss am 9.April gegen den BV Mülheim antreten, um den Einzug ins Final-Four zu schaffen. Neuhausen-Nymphenburg spielt vom 13.-14.4. um den Aufstieg in die 1.Bundesliga. Geretsried schafft bleibt in Liga zwei, Dillingen steigt ab.

1.Bundesliga

In Freystadt war es am Sonntag relativ entspannt und es herrschte gute Stimmung. Man hatte vom Vortag schon die Sicherheit, dass man es in die Play-Offs geschafft hat. Das beste Ergebnis für die Oberpfälzer in der Historie der 1.Bundesliga. Das Ziel Klassenerhalt war in der Mitte der Rückrunde schon erreicht. Aber nun noch zum Wochenende. Man erwartete am Samstag Lüdinghausen. Vor dem Wochenende war das Team noch knapp hinter dem TSV Freystadt und somit ergab es ein Duell der Tabellennachbarn. Die Gäste traten in starker Manier auf und wollten unbedingt an Freystadt vorbeiziehen. Das erste Herrendoppel um Hadmadi/Flynn konnte gegen die zwei Doppelspezialisten Maas/Zurwonne aus Nordrhein-

Kristin Kuuba (TSV Freystadt) ist zweiterfolgreichste Spielerin der Bundesliga Saison 2018/19. (Foto: M. Mehlich)

Westfalen nicht gewonnen werden. Auch das Damendoppel um Linda Efler/Yvonne Li zeigte eine starke Leistung und besiegten die zum ersten Mal zusammenspielenden Kristin Kuuba und Julia Kunkel. Nachdem auch das zweite Herrendoppel an den Gegner aus Lüdinghausen ging wurde es schon brenzlig für das bayerische Team. Zum Höhepunkt wurden die Herreneinzel welche aber auch von den stark aufspielenden Gästen um Kai Schäfer und Nick Fransman dominiert wurden. Im fünften Satz erkämpften sie sich den Sieg gegen Fikri Hadmadi und Lukas Schmidt. Die stärkste Leistung aus Freystädtersicht lieferte an diesem Tag Kristin Kuuba im Dameneinzel ab. Sie konnte nach vier Sätzen gegen die favorisierte Yvonne Li (Deutsche Meisterin 2019) gewinnen und krönte sich damit zur zweitbesten Spielerin in der Bundesliga! Nachdem das Mixed auch verloren ging, konnte Lüdinghausen drei Punkte aus dem „Freystädterkessel“ mitnehmen und zog an den Oberpfälzern vorbei. Da aber Trittau an diesem Tag keinen Punkt holte, war die Play-Off Teilnahme für die Freystädter trotzdem vorzeitig gesichert. Am nächsten Tag traf man auf den Tabellenzweiten Refrath. Auch dieses Team schlug mit nationaler und internationaler Topklasse auf und machte Freystadt schon auf dem Papier zum Außenseiter. Doch vor 240 Zuschauern wollten die Spieler des TSV Freystadt dem favorisierten Gegner den ein oder anderen Punkt abnehmen. Das erste Herrendoppel versprach schon von Anfang an Höchstspannung. Wieder traten Hadmadi/Flynn für die Oberpfälzer an, auf der anderen Seite Nationalspieler Jan-Colin Völker und das europäische Nachwuchstalent Nhat Nyugen (Irland). Im fünften Satz entschieden Völker/Nyugen die Partie für sich. Kristin Kuuba und Jenny Moore kämpften in langen Ballwechseln gegen die ehmalige Nationalspielern Carla Nelte und Chloe Magee unterlagen aber nach drei knappen Sätzen. Auch Herrendoppel zwei um Hannes Gerberich und Florian Waffler mussten sich dem Können von Max Schwenger und Raphael Beck beugen. Fikri Hadmadi und Kristin Kuuba zeigten derweilen ihre Stärke im Einzel und holten zum 2:3 auf. Die Niederlagen im Mixed und im zweiten Herreneinzel waren knapp und so hätte auch Freystadt am Ende als Sieger dastehen können. Doch Refrath gewann verdient mit 5:2 und sicherte sich so den zweiten Tabellenplatz. Die Freystädter konnten aber auch auf eine gelungene und erfolgreiche Saison zurückblicken und beendeten den Abend mit einem Sektanstoß mit den zahlreichen Fans.

Safe the date: Am 9.April müssen die Freystädter nach Mülheim. Es wird zu einer schweren Aufgabe werden, da die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen einen großen und starken Kader hat und mit diesem auch antreten wird. Doch wer weiß, vielleicht können die Oberpfälzer mit einer Toptagesleistung glänzen und den Favoriten besiegen…

2.Bundesliga:

Fünf von zwölf Mannschaften waren in dieser Saison bayerische Teams. Alle haben gekämpft, entweder um den Aufstieg, um einen guten Platz im Mittelfeld oder gegen den Abstieg. Fangen wir ganz oben an. TSV Neuhausen-Nymphenburg hat die zweite Bundesliga Süd dominiert. Daran gibt es nichts zu zweifeln. Von 54 möglichen Punkten (jeweils immer 6:1 oder 7:0 gewinnen) haben die Münchner 48 Punkte geholt. Auch am vergangenen Wochenende haben

Der TSV-Neuhausen Nymphenburg geht in Relegation um die 1.Bundesliga. (Foto: Phillip Blonck)

sie nochmal vier Zähler auf ihren Punktestand geladen. Zwar war das Ergebnis gegen Jena am Samstag knapp, doch die vier gewonnenen Spiele waren eindeutig. Neuhausen dominierte die drei Einzel und auch das erste Herrendoppel. Stankovic/Weigert unterlagen im Damendoppel gegen die starkaufspielenden Kuse/Adam aus dem thüringischen Team. Das zweite Herrendoppel ging auch nur hauchdünn an die Gäste und mit einem Sieg im Mixed belohnten sich die Spieler aus Jena mit einem Punkt. Endstand 4:3 für Neuhausen. Am Sonntag hatte man dann die Spieler aus Dortelweil (2) zu Gast. Das Match startete gut, indem Wadenka/Holzer und Stankovic/Voytsekh die ersten zwei Doppel gewannen. Mit dem Sieg im zweiten Herrendoppel für die Gäste wurde es nochmal spannend. Doch Wadenka und Voytsekh machten in den ersten zwei Einzeln den Sieg für die Münchner klar und konnten sich über eine ungeschlagene Saison freuen. Am Ende siegte Neuhausen mit 5:2. Das Team aus Dortelweil landete am Ende auf Platz sieben der Tabelle und schaffte somit theoretisch den Klassenerhalt. Doch der Abstieg der ersten Mannschaft aus der Bundesliga bedeutet für das Team leider den automatischen Abstieg in die Regionalliga. Am Samstag noch mussten die Hessen gegen das Team aus Marktheidenfeld antreten.

Die Unterfranken wollten sich einen guten Abschlussrang in der Tabelle erspielen. Im ersten Herrendoppel hatten die Dortelweiler um Peng/Demtröder gegen Ames/Specht die Nase vorn und gewannen im fünften Satz. Nach dem Gewinn des Damendoppels und des zweiten Herrendoppels lagen die Marktheidenfelder wieder vorn. Tim Specht zeigte im anschließenden ersten Herreneinzel kämpferische Leistung und zwang den ehemaligen Nationalspieler David Peng sogar bis in den fünften Satz, unterlag dann aber mit 5:11. Brid Stepper und Theresa Wurm lieferten sich ebenfalls einen harten Schlagabtausch, wobei die Marktheidenfelderin Stepper mit 15:13 im Entscheidungssatz das Match für sich entscheiden konnte. Jonas Grün konnte dann noch zusammen mit Jule Keil das Mixed gewinnen, verlor aber das zweite Herreneinzel. Sieg für Marktheidenfeld mit 4:3. Als Abschluss empfing man dann am Sonntag den TV Dillingen in der Hans-Wilhelm-Renkoff-Halle in Marktheidenfeld. Für die Schwaben wurde dieses Spiel entscheidend. Man hatte aus dem Match vom Vortag gegen Schorndorf keinen Punkt mitnehmen können. Dabei unterlagen die Dillinger mit 2:5, verloren aber aufgrund der extrem knappen Niederlage im zweiten Herrendoppel den wichtigen Punkt (3:4). Dabei waren die Siege im Mixed und zweiten Herreneinzel sehr stark gewesen. Nun, am Sonntag den 24.3, musste eigentlich ein Dreipunktesieg her, um noch Geretsried zu überholen. Und es wurde auch spannend. Im ersten Herrendoppel konnte Dillingen seine gute Quote bestätigen und holte den ersten Punkt. Das Damendoppel ging danach klar an Stepper/Keil und Marktheidenfeld glich aus. Teuber/Güttinger (2.Herrendoppel) und Florian Berchtenbreiter (1.Herreneinzel) gaben ihre letzten Kröner in die Spiele und konnten mit dieser Motivation ihre Spiele gewinnen. 3:1, also noch alles offen. Doch Brid Stepper nahm den Schwaben die letzte Hoffnung. Die Einzelspezialistin aus Marktheidenfeld besiegte Stephanie Romen in einem Viersatzspiel und holte damit zum 2:3 auf. Die letzten zwei Spiele gingen in den fünften Satz, spannende Ballwechsel sahen die Zuschauer und am Ende ein 4:3 für Dillingen. Ein Sieg mit bitterem Nachgeschmack. Dillingen befindet sich mit Abschluss der Hauptrunde, zwar Punktgleich mit Geretsried aber ein schlechteres Punkteverhältnis, auf dem Abstiegsrang.

Das Team des TV Marktheidenfeld beendet die Saison auf Platz 4 der Tabelle. (Foto: Badminton Marktheidenfeld)

Für die Spieler des TSV Neubiberg-Ottobrunns waren die letzten zwei Spieltage eher unerfolgreich. Am Samstag musste man auswärts nach Saarbrücken um gegen den Zweitplatzierten der Liga anzutreten. Die Bischmisheimer starteten stark und konnten die ersten fünf Spiele direkt für sich entscheiden. Dabei lieferte sich Julian Edhofer (Neubiberg) und Simon Wang ein spannendes Match, wobei Wang am Ende siegte. Das Mixed um Böhnisch/Schnurrer ging im fünften Satz gewonnen und auch Kevin Feibicke ging siegreich vom Feld, was den Entstand von 5:2 für Bischmisheim 2 ergab. Am folgenden Tag musste man nach Fischbach um gegen den Tabellennachbarn anzutreten. Die knappe Niederlage im ersten Herrendoppel schmerzte die Neubiberg Böhnisch/Feibicke, aber das Damendoppel Schnurrer/Storch konnte die Gemüter die Spieler wieder aufhellen. Herrendoppel zwei und Dameneinzel gingen relativ klar an die Gastgeber. Ein ausgeglichenes Spiel lieferte sich wieder Julian Edhofer. Gegen Felix Hammes verlor der Münchner nur hauchdünn im fünften Satz. Somit ging Fischbach mit 4:1 in Führung. Wie am Vortag waren aber das Mixed und das zweite Herreneinzel ein Punktegarant für die Spieler aus Neubiberg und so konnte man dennoch einen Zähler aus dem rheinland-pfälzischen Fischbach mitnehmen.

Als die am glücklichsten bayerische Mannschaft geht wohl das Team des TuS Geretsried aus dem Wochenende hervor. Zwar unterlag man zweimal mit 6:1 gegen Saarbrücken und Fischbach, behielt aber wie schon erwähnt die Nase vor Dillingen. Als erfolgreichste Spielerin des TuS Geretsried geht wohl Ann-Kathrin Spöri im Dameneinzel hervor. Die zwei gewonnen Zähler vom vergangenen Wochenende wurden ebenfalls von Spöri gewonnen. Doch für Ann-Kathrin, welche ab Sommer fest in der Dameneinzelgruppe der Nationalmannschaft trainieren wird, endete damit das Antreten für einen bayerischen Verein. Ab der kommenden Saison wird sie für den TV Refrath (Nordrhein-Westfalen) an den Start gehen (BBV berichtete). Somit geht Geretsried mit einem lachenden und weinenden Auge aus der Saison 2018/19 heraus.

Eine kurze Übersicht der Tabellenränge der bayerischen Bundesligamannschaften:

1. Bundesliga:

6.Platz: TSV Freystadt

2. Bundesliga

1. Platz: TSV Neuhausen-Nymphenburg

4. Platz: TV Marktheidenfeld

6.Platz: TSV Neubiberg-Ottobrunn

9.Platz: TuS Geretsried

10.Platz (direkter Abstieg): TV Dillingen

Aber noch ist nicht Ende gut alles gut! Relegationsspiele und Play-Off Spiele warten auf die bayerischen Teams. Bleiben sie gespannt!

Die gesamten Ergebnisse und die ausführlichen Endtabellen der Bundesligen 2018/19