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HERSBRUCK – „Warum bewerbt ihr euch nicht mal um eine bayerische Meisterschaft?“ Bezirksjugendwart Lukas Gunzelmann sprach ein dickes Kompliment an die Badmintonabteilung des TV Hersbruck aus, die das 1. Jugend-Bezirksranglistenturnier der Saison 2014/15 wie schon in den beiden vergangenen Jahren „perfekt organisiert“ hatte. 135 Jungen und Mädchen der Altersklassen U11 bis U19 präsentierten in der Dreifach-Turnhalle an zwei rundum gelungenen Turniertagen ihre schnelle und faszinierende Sportart.

20141213-1RLT-Mfr-HersbruckTV-Jugendbetreuer Helmut Maetzing und sein Organisationsteam freuten sich natürlich über die wohlverdienten Glückwünsche von Gunzelmann und Ilona Rachuj, die als Vertreterin des Jugendausschusses Mfr. anwesend war. Sie waren aber zunächst vor allem überglücklich, den ersten der insgesamt vier alljährlichen Leistungsvergleiche der besten mittelfränkischen Nachwuchsspieler reibungslos über die Bühne gebracht zu haben. Schließlich hatten ihnen die Vorbereitung und die beiden Turniertage alles abverlangt. „Es ist sehr gut gelaufen“, resümierte Maetzing mit breitem Grinsen, „und wir haben auch unseren Zeitplan fast auf die Minute eingehalten.“

Der war gewohnt eng, standen bei dem Mammutturnier doch wieder 13 verschiedene Disziplinen auf dem Programm – vom Doppel und Mixed der U19 bis zu den Einzeln der U11. Ausgespielt wurde jeder Platz, so dass die Aktiven mindestens zweimal aufs Spielfeld durften und nicht schon nach einer Niederlage ihre Schläger einpacken mussten. Wer sein Auftaktmatch verlor, hatte in der Trostrunde zumindest noch die Chance, sich auf einen guten Platz im vorderen Mittelfeld seiner Altersklasse zu spielen.

Für die Turnierleiter Tanja Woodroffe und Gabi List bedeutete dies natürlich Schwerstarbeit – mussten sie doch bei den daraus resultierenden 204 Partien den Überblick bewahren, alle Ergebnisse in den Computer einpflegen und die Jungen und Mädchen rechtzeitig zu ihren Partien auf die insgesamt neun Courts bitten.

Vergleichsweise wenig Arbeit hatten sie dabei in der U11. Bei den Jungs unterstrich der an eins gesetzte Marco Nickel vom ESV Flügelrad Nürnberg seine Favoritenstellung mit drei deutlichen Siegen. Weil bei den Mädchen nur zwei Starterinnen angereist waren, baute sie die Turnierleitung kurzerhand im größeren Feld der U13 ein, wo sich beide dann in der Trostrunde trafen. Dieses „Finale“ gewann Katja Preller vom TSV Lauf sicher in zwei Sätzen gegen Mila Nedic (ESV Flügelrad).

Die „reguläre“ Konkurrenz der weiblichen U13 gewann die an zwei gesetzte Katharina Rudert vom ASV Möhrendorf, die in den beiden vergangenen Jahren jeweils souverän die U11 für sich entschieden hatte. Auch in der höheren Altersklasse machte die Elfjährige wenig Federlesens mit ihren Gegnerinnen, musste im Finale gegen die Nummer eins Tanja Preller vom TSV Lauf allerdings ihr ganzes Können aufbieten, um sich in einem überaus engen Match knapp mit 21:19, 21:18 durchzusetzen.

TV-„Küken“ Tina Sollner, die ebenfalls ihre Premiere in der U13 feierte, unterlag gegen die Altdorferin Patrizia Herzog (19:21, 21:19 und 13:21) ebenso unglücklich wie gegen die Lauferin Christina Mogl (21:17, 16:21, 15:21), wurde nach einem klaren 21:19, 21:8 gegen Mila Nedic aber wenigstens noch Elfte.

Ähnlich erging es Moritz Birck im Einzel der männlichen U13. Nach Niederlagen gegen Luca Meye vom TSV 1846 Nürnberg (14:21, 11:21), Philipp Schramm vom ASV Niederndorf (16:21, 23:21, 14:21) und Paul Grünbaum vom TV Erlangen (19:21, 21:11, 16:21) blieb ihm am Ende Rang zwölf. Sieger wurde hier ohne Satzverlust Luka Nedic vom ESV Flügelrad.

Recht übersichtlich war der Turnierbaum auch in der U19. Im Doppelfinale der Jungs blieb für Daniel Lee und Felix Oestereich vom TSV Lauf wie schon im Vorjahr nur Platz zwei – dieses Mal hinter Julian Schilling und Darren Wilde (Siemens Erlangen/Flügelrad), die sich im direkten Duell mit 21:18, 17:21 und 21:17 als ein wenig besser erwiesen. Die Doppelkonkurrenz der Mädchen ging an Verena Müller und Katharina Winkler aus Uttenreuth. Sophie Andresen vom TV Hersbruck landete hier mit ihrer Zirndorfer Partnerin Anna Hirschbeck nach zwei Niederlagen auf dem dritten Platz. Im Mixed setzten sich überraschend die Lauferin Anna Puchinger und Sven Thimsen (ASV Niederndorf) durch.

Durften die Hersbrucker Mannschaftsbetreuer Timo Stötzner und Patrick Maas am Samstag noch in aller Ruhe diese spannenden Matches beobachten, hatten sie am Sonntag alle Hände voll zu tun – tummelten sich in den mit bis zu 18 Startern gut besetzten Feldern der U15 und U17 auch zehn TV-Talente.

Für das sportliche Highlight des Tages sorgte dabei wie vor Jahresfrist das U15-Mädchendoppel Amelie Bergler und Anna Sollner, das seinen dritten Platz heuer gegen deutlich mehr Konkurrenz wiederholte. Nach dem souveränen 21:8, 21:9 gegen das Möhrendorfer Duo Andrea Ira/Amelie Schmidt mussten sie sich zwar den späteren Zweiten Julia Maksimenko und Martina Trolese aus Petersaurach mit 12:21, 18:21 geschlagen geben. Im „kleinen Finale“ gegen Annika Knörr/Melissa Reimer (TSV Ansbach) holten sie sich dann jedoch sicher mit 21:15, 21:12 den Bronzerang. Auf dem neunten und letzten Platz beendete das zweite TV-Mädchendoppel Damaris Beygang und Luisa Kanne den Wettbewerb.

Ein wenig Lospech hatte das U15-Jungendoppel Fabian Maas und Daniel Schreiber, das im ersten Match gleich gegen die an Nummer vier gelisteten Jens Näser und Moritz Wolf (Flügelrad/Möhrendorf) ran musste und mit 16:21, 16:21 unterlag. In der Trostrunde zeigten die beiden dann aber ihre Klasse und sicherten sich mit drei klaren Zweisatzerfolgen noch den hier maximal möglichen neunten Platz. Sieger wurde das Top-Doppel Luis und Kilian Schwanitz vom SC Wensbach-Weihenzell.

Im Mixed holte sich Luis Schwanitz an der Seite von Anna Kneidl (ASC Niederndorf) seinen zweiten Erfolg des Tages – und warf dabei im Viertelfinale die Hersbrucker Kombination Fabian Maas und Anna Sollner mit 21:10, 21:15 aus dem Rennen. Anschließend musste das gemischte TV-Doppel in der Runde um Platz fünf noch zwei Dreisatz-Niederlagen hinnehmen und wurde am Ende Achter.

Einen Platz dahinter landeten Daniel Schreiber und Amelie Bergler, die nach zwei Siegen in der Trostrunde im „Finale“ um Rang neun ihre mit dem Uttenreuther Tom Weber gestartete Mannschaftskollegin Luisa Kanne mit 21:16 und 21:14 auf den zehnten Platz verwiesen.

In toller Form präsentierte sich Christian Greisinger bei seiner Premiere im stark besetzten Jungeneinzel der U17. Nach einem 21:12, 21:5-Auftaktsieg gegen den Erlanger Felix Hiltl musste er sich dem späteren Turniersieger Leon Gaag vom TSV Lauf mit 8:21 und 7:21 klar geschlagen geben. In der Runde um Platz fünf aber holte er sich mit gekonnten Smashs, Drives und Clears zwei deutliche Zweisatzsiege und wurde ausgezeichneter Fünfter. „Ein super Ergebnis“, freute sich Maetzing, „damit hätten wir nie gerechnet.“ Jan Stefes musste sich dagegen mit Rang 15 begnügen. Im Mädcheneinzel ließ Patricia Himml mit Platz sieben aufhorchen – nach je zwei Siegen und Niederlagen, unter anderem im Viertelfinale gegen die Zweitplatzierte Elena Schäf aus Petersaurach. Im Mixed der U17 durften sich Greisinger/Himml dann noch über Platz sechs freuen.

Wie es sich für eine olympische Sportart gehört, bekamen die jeweils ersten Drei jeder Disziplin neben der Urkunde auch eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille überreicht. Um die Aktiven zwischen ihren anstrengenden Matches bei Kräften zu halten, versorgten sie die Mitglieder der TV-Badmintonabteilung und etliche Eltern mit Getränken, Pizza, belegten Brötchen, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen. Turnierausstatter Stephan Wilde bot für Notfälle einen Besaitungsservice an. Einen besonderen Dank richtete Helmut Maetzing an die Stadt Hersbruck, die ihm die von vielen gelobte Dreifach-Turnhalle zur Verfügung stellte, und an die Handballer des HC Hersbruck. Die beendeten am Freitag Abend ihr Training nicht nur früher als gewöhnlich, um den Turnern den Aufbau der Courts zu ermöglichen – sondern überließen ihnen auch Bänke und Tische für das „Spielercafe“ im Foyer.

Die weiteren nächsten Bezirksranglistenturniere finden beim TSC Neuendettelsau (7./8. Februar), TSV Rothenburg (1. April) und SC Uttenreuth (14./15. April statt).

Bericht:
Helmut Maetzing

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