Ein ausführlicher Nachbericht von Johannes Pistorius zum 6 Nations. Der Freystädter war als jüngerer Jahrgang bei diesem Turnier in Air sur la Lys (Frankreich) dabei. Mit der Mannschaft belegte er Rang vier und im Individualwettbewerb erreichte er im Mixed mit Jennifer Karnott das Viertelfinale.
Anreise unter erschwerten Bedingungen, super Hotel und tolle Halle!
Ende April erhielt ich von Thomas Lohwieser, DBV Jugendwart, meine Nominierung für die Six Nations, die in Aire sur la Lys (Frankreich) stattfanden. Am 4. Mai ging es früh um 6.30 h von Freystadt los, meine Mutter brachte mich zum Treffpunkt nach Frankfurt. Bereits in Erlangen standen wir im Stau, was dazu führte dass wir uns um 2 Stunden verspäteten. Gegen 12.00 h waren wir dann endlich in Frankfurt, von dort aus ging es dann mit Bernd Brückmann, Lara und Annika direkt nach Frankreich. Wir kamen nur leicht verspätet an, so dass wir noch trainieren konnten. Die Halle war sehr groß, modern und mit 6 Feldern bzw. Spielfeldmatten bestückt. Unser Team bestand aus 5 Jungs und 6 Mädchen. Als Coach waren die Bundestrainer Holger Hasse, Bernd Brückmann und Matthias Hütten dabei. Außerdem Physio Rudi Allgaier und Chef-Organisator Thomas Lohwieser. Wir waren zusammen mit England und Holland in einem tollen 4-Sterne Hotel untergebracht, ein altes Schloss mit schöner Parkanlage. Am Abend trafen sich alle Nationen zum Abendessen: Dänemark, England, Frankreich, Schweden, Holland und Deutschland. Am nächsten Tag ging es mit dem Mannschaftswettbewerb los. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als wird den vierten Platz (allerdings ohne Dänemark) belegten, hatten wir dieses Jahr das Ziel ?eine Medaille zu holen?.
1. Turniertag: Niederlagen gegen England und Dänemark sowie Sieg über Holland
Schade, dass das erste Spiel 3:6 gegen England verloren ging, da wir 3 Spiele erst im dritten Satz abgegeben haben und ich mich im 2ten Doppel zusammen mit Fabian Roth im 2ten Satz knapp mit 22:24 geschlagen geben musste. Trotzdem herrschte von Anfang an optimale Stimmung auf und neben dem Spielfeld. Der nächste Gegner war Dänemark. Fabi und ich wurden wieder im 2ten Doppel eingesetzt und verloren diesmal mit mäßiger Leistung deutlich in 2 Sätzen. Die Begegnung ging insgesamt mit 7:1 verloren, wobei es doch einige knappe Spiele gab.
Der nächste Gegner lautete Holland. Nachdem Holland die beiden ersten Begegnungen unglücklich verloren hatte, wollten wir die Chance nutzen und uns unseren ersten Sieg sichern. Im 2ten Herrendoppel fanden Fabi und ich schnell ins Spiel hinein und konnten im ersten Satz mit 19:17 in Führung gehen. Unglücklich verloren wir diesen Satz noch mit 20:22 und auch den 2ten Satz mit 19:21, waren aber mit unserer Leistung zufrieden. Wir beendeten die Begegnung mit einem wichtigen 5:4-Sieg gegen die Niederlande.
2. Turniertag: Niederlage gegen Frankreich und Sieg gegen Schweden
Am Samstag folgten die letzten 2 Mannschaftsbegegnungen gegen Frankreich und Schweden. Ein Sieg gegen Frankreich war nötig, um unser Ziel zu erreichen. Nach verlorenem 1ten Satz im 2ten Herrendoppel, lief es im 2ten Satz umso besser und wir konnten diesen für uns entscheiden. Der Entscheidungssatz verlief lange sehr ausgeglichen, doch dann gelang es den Franzosen einen Vorsprung zu erspielen und auf 20:17 zu erhöhen. Wir kamen nochmals auf 19:20 ran, doch den nächsten Ballwechsel konnten unsere Gegner durch einen Netzroller bei der Aufschlagannahme gewinnen. Nach diesem Spiel stand das Endergebnis von 7:2 für Frankreich fest. Wir waren schon etwas enttäuscht, nachdem wir drei Spiele im dritten Satz verloren hatten. Doch es galt nach vorne zu schauen und den 4ten Platz mit einem Sieg über Schweden zu sichern. Ich war heiß darauf, das 2te Doppel zu bestreiten. Im ersten Satz hatten wir lange geführt, doch am Ende sind wir dann ein bisschen eingebrochen und haben noch verloren. Danach gewannen wir im 2ten und 3ten Satz deutlich und konnten uns den lang ersehnten ersten Sieg in diesem Turnier verwirklichen. In Summe gewannen wir mit 5:4 gegen Schweden und belegten somit den 4ten Platz.
Individualwettbewerb: Viertelfinale im Mixed
Weiter ging es mit dem Individualturnier, dass mit der Disziplin Mixed begann. Zusammen mit meiner Partnerin Jennifer Karnott spielte ich in der ersten Runde gegen eine französische Paarung und wir gewannen mit einer souveränen Leistung. In der nächsten Runde wartete die an 6 gesetzte schwedische Paarung auf uns. Nach verlorenem 1ten Satz, gelang es uns, mehr aus dem Angriff zu spielen und selbst die Initiative zu ergreifen; somit kam es zum 3ten und entscheidenden Satz. Wir lagen konstant immer mit 2 bis 3 Punkten zurück, doch am Ende gelang es uns, die Partie zu drehen und mit 13-21 21-17 22-20 ins Viertelfinale einzuziehen. Obwohl wir dieses dann recht deutlich gegen die Engländer Walker/Smith verloren, waren wir mit unserer Leistung zufrieden.
3. Turniertag: Gute Leistung und viel Spaß bei der Playersparty
Am nächsten Tag folgte schon früh am Morgen die erste Runde im Einzel. Obwohl ich bis dahin im Turnierverlauf noch kein Einzel gespielt hatte, kam ich gegen meinen Gegner aus Frankreich gut ins Spiel und gewann den ersten Satz mit 22:20. Im weiteren Spielverlauf stieg meine Fehlerzahl und ich musste mich im 3ten Satz mit 14:21 geschlagen geben. Nach der ersten längeren Pause in diesem Turnier folgte dass Doppel. Fabi und ich trafen gleich gegen die an 3 gesetzten Holländer. Im ersten Satz war das Tempo und leider unsere Fehlerquote sehr hoch; wir kamen nur selten mit unserem Angriff durch und verloren den ersten Satz deutlich. Im 2ten Satz lief es viel besser; wir konnten die Ballwechsel selbst gestalten und die Holländer wurden zunehmend unsicherer. Bis zum Stand von 13:14 waren wir dicht dran, doch am Ende hat es doch nicht ganz gelangt um den 2ten Satz zu gewinnen,
Am letzten Abend stand das Abendessen mit darauffolgender “Playersparty” auf dem Programm, die traditionell von uns deutschen Spielern mit Anzug bzw. im Kleid besucht wird. Nach dem Essen erfolgte die Medaillenübergabe für den Teamwettbewerb. Der Gastgeber bedankte sich bei den Organisatoren der einzelnen Nationen und anschließend gab es eine Disco für die Spieler, an der dieses Jahr hauptsächlich die Franzosen, Engländer und wir Deutschen teilnahmen.
Abreise
Da kein Deutscher das Halbfinale erreicht hatte, fand nach dem Frühstück im Hotel das abschließende Teammeeting mit Feedbackrunde von Spielern und Trainern statt. Die Spieler mussten sich Gedanken über ihre möglichen Trainingsinhalte in der nächsten Zeit machen. Mit großer Motivation für das kommende Training und dem Ziel, den Abstand zu den Dänen zu verringern, ging es dann nach Hause. Für mich war die Teilnahme ein tolles Erlebnis.